Freitag, 10. Januar 2014

Alles im Fluß ...

Alles im Fluß
Guten Morgen Ihr alle ....
es ist schon eine komische Sache mit der Zeit. Gerade noch ist man mit Freunden auf Bäumen rumgeklettert, hat Hausaufgaben abgeschrieben, Herzchen in Parkbänke geritzt. Dann kam die große Herzklopfenzeit und das Halten von Kinderhändchen. Die kleinen Rotznasen werden größer und schon ist rein statistisch gesehen die Hälfte des Lebens passiert.

Dem Menschen sein Werdegang

im Fluß

 Ein Mensch kommt auf die Welt, wird die ersten Jahre – hoffentlich – von Eltern, Großeltern oder sonstigen Bezugspersonen  immer schön in ruhigem Gewässer gehalten. Hübsche Schilffbuchten, weicher Untergrund, hier und da ein kleine Muschel, oder ein Nest von einer Entenfamilie.

Im Laufe der Kinderzeit schwimmt das Menschlein vielleicht in eine andere Bucht. Der Weg dorthin wird als anstrengend und fremd empfunden, aber das Menschlein ist ja nicht allein. Und so überwiegt die Vorfreude auf die neue Umgebung: Wieder hübsch, ruhig und friedlich. 
Aber die Neugierde wurde geweckt. Die gewohnte Umgebung wird zu eng, zu langweilig, zu konservativ, und das jugendliche Menschlein begibt sich auf die Suche nach Neuem…
… Es schwimmt – zuerst am Rande des Flusses. Dort wo Grund unter den Füßen ist, wo das Wasser warm und gemächlich fliesst. Angst und Vorsicht kennt das Menschlein nicht. Was soll scon passieren. Das Leben ist spassig, aufregend und schön. … Doch dann … Das Schicksal schlägt unerwartet zu. …. und der Fluß macht eine Kurve. …
Nun gibt es genau zwei Möglichkeiten:
  • Der Mensch ist auf Außenposition, dann bremst das Wasser. Es wird super ruhig und flach und langsam. Nichts passiert mehr. Die Geschwindigkeit stockt. Mit viel Energie kommt der Mensch wieder in fliessendes Gewässer. …  Aber immerhin wars nicht gefährlich.:-)
  • Ist der Mensch auf Innenposition, dann ziehen die Fliesskräfte in die Mitte des Stroms. Die Geschwindigkeit erhöht sich dramatisch. Nun ist aktives “über Wasser halten” angesagt. Das ruhige Gewässer gefühlt unerreichbar. Wann wieder Grund unter den Füßen ist, ist ungewiss.
Der junge Mensch ist jetzt so etwa Ende Zwanzig und wundert sich, dass die Freunde vom Baumklettern entweder so weit vorne sind, oder so weit hinten rumpaddeln, und er wundert sich über das Unverständniss.
Die nächsten Jahre treibt der Mensch sich am Flußrand oder in Seitenarmen rum, bezieht eine hübsche Schilffbucht (mit oder ohne kleine Menschlein), streckt die Nase wieder in den Flußlauf, bezieht eine Kiesel-Bucht, läßt sich auf den Fluß treiben, wird dann mal wieder auf Aussen- oder Innenposition überrascht, und der Lauf des Lebens geht weiter.

Der Mensch ist nun Mitte Vierzig und kann die Fließ- und Strömungskräfte besser einschätzen und dagegen halten. Aber er wundert sich, daß er manches nicht zusammenhalten kann, was doch eigendlich zusammengehört. Jedoch hat er hat auch gelernt, daß Kraft nur in bestimmten Mengen vorhanden ist. Er weiß, reißender Strömung aus dem Weg zu schwimmen und Verirrungen in tote Seitenarme zu vermeiden.
Und so versucht der Mensch in ruhigen Gewässern voran zu treiben.Und manchmal, wenn er Glück hat, schwimmen die Kinder oder Freunde aus Kindertagen wieder ein Stückchen mit. …. Hach, ist das Leben schön.



Und dazu passend noch ein Zitat: “Zeit ist nichts als der Strom, in den ich zum Fischen steige.” (H. D. Thoreau (1817-62), Schriftsteller)
In diesem Sinn

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Ulli